Türchen 4

24 Tage bis Weihnachten, 24 Thesen zum 1. FC Köln.

These 4: Risse sollte nie wieder Rechtsverteidiger spielen

Begründung:
Habt ihr ihn mal als Rechtsverteidger spielen sehen? Das sollte doch Begründung genug sein!
Aber etwas ausführlicher: Irgendwann in der vorletzten Saison sind Peter Stöger mal die Rechtsverteidiger ausgegangen und er musste Risse dorthin beordern. Da dieser seine Sache damals ganz gut machte, war er fortan immer eine Option als RV.
Aber was muss der moderne RV alles können? Wenn wir uns mal die beiden besten RVs Deutschlands der letzten 10 Jahre angucken, sind das meiner Meinung nach Philipp Lahm und Joshua Kimmich. Beide nicht zufällig beim FC Bayern angestellt – und beide nicht zufällig auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar. Denn der moderne RV muss ein dermaßen großes Spielverständnis haben, dass er nicht mehr nur defensive Zweikämpfe an der Seitenlinie oder Sprintduelle oder Ballgrätschen gewinnen muss (letzteres konnte Philipp Lahm übrigens wie kein Zweiter), sondern er muss nach hinten Angriffe des Gegners bereits im Keim ersticken und gleichsam nach vorne eine Art Spielmacher auf der Außenbahn sein, der (v.a. auch in Markus Anfangs 4-1-4-1) Angriffe initiiert und das Spiel gestalten kann.
Früher konnte man vermehrt Stürmer zu AVs umschulen (wir denken etwa an Łukasz Piszczek und auch Marcello sieht sich sicherlich eher als Offensiver), heute sind es eher defensive Mittelfeldspieler – David Alaba ist noch so ein Beispiel, aber auch Jonas Hector ist auf der 6 ebenso heimisch wie auf Linksaußen.
Und nun fragt Euch mal, in welche Kategorie ein Marcel Risse gehört? Genau, schon eher in die Kategorie „umgeschulter Stürmer“ als in die Kategorie „potentieller defensiver Mittelfeldspieler“, oder? Genau das sind dann auch die Gründe, warum er als RV nicht funktioniert: Cello ist ein schneller, direkter Spieler für die Außenbahn, der an guten Tagen ordentlichen Flanken oder bis zur Grundlinie durchbrechen kann. Es mangelt ihm allerdings an Spielverständnis, was sich an teils merkwürdigen spielmachenden Entscheidungen manifestiert und – ausbildungsbedingt  – auch an den Defensivmechanismen und -bewegungen, die sich ein gelernter RV in teils jahrelanger Ausbildung draufziehen muss – nicht jeder ist halt ein Piszczek. Daher muss er sich zu oft mit Fouls behelfen oder den Gegner passieren lassen. Für mich ist Risse daher keine Option für den Rechtsverteidiger – im 3-5-2 sieht das wieder anders aus, da ist er sogar der Spezialist für die rechte Wingback-Position.
Dessen scheint sich Veh ja auch bewusst, weshalb er im Sommer sowohl Bader als auch Schmitz für diese Position gekauft hat. Aber wir haben ja, wenn man obigen Kriterien anlegt, noch einen ganz anderen Spieler im Kader, den man als sehr modernen Rechtsverteidiger einsetzen könnte.
Wer das ist? Dazu morgen mehr. 😉
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Kommentare

Eine Antwort zu „Türchen 4“

  1. […] und (wenn gesund) Sobiech, die nun alle spielen können, Risse ist als Wingback deutlich besser denn als RV, Hector kann eh alles und vorne müssen sich T-Rod, Cordoba und Guirassy nicht mehr nur um einen […]